Klimaneutralität & Biodiversitätssteigerung
Lösungsansätze für Kommunen, Unternehmen und Landwirte
Lupinenanbau im Rahmen humusfördernder Bewirtschaftung (Foto: Franziska Sippl, FEL)
Projektziel
Ziel des Projekts ist es, die Projektteilnehmer*innen auf Ihrem Weg hin zur Klimaneutralität sowie bei der ökologischen Aufwertung von Lebensräumen zu unterstützen. Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die Entwicklung und beispielhafte Umsetzung eines Kooperationsmodells zwischen Kommunen bzw. Unternehmen und Landwirt*innen, das eine ökonomische Wertschöpfung für die landwirtschaftlichen Betriebe zum Ziel hat.
Schema zum Kooperationsmodell (Foto: Franziska Sippl, FEL)
Kooperationsmodell
Das Kooperationsmodell sieht vor, dass die am Projekt beteiligten Landwirte/innen Maßnahmen zum Humusaufbau sowie Biodiversitätsmaßnahmen durchführen, welche über Patenschaften mit Kommunen und Unternehmen finanziert werden. Darüber hinaus setzen auch die Pat*innen selbst Verbesserungsmaßnahmen bezüglich Klimaschutz und Biodiversität um. Bei der Planung und Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen wird mit lokalen Expert*innen aus dem Naturschutz zusammengearbeitet.
Freiflächen-Photovoltaikanlage mit eingesäter Blühmischung zur Förderung der Biodiversität.
Pilotprojektstandorte
Derzeit gibt es zwei Pilotprojektstandorte:
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Das Pilotprojekt im Markt Kastl läuft seit November 2021. Neben der Kommune sind ein Unternehmen sowie drei Landwirte/*innen beteiligt. Der Naturpark Hirschwald unterstützt das Projekt im Bereich Biodiversitätsmaßnahmen.
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Das Pilotprojekt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist im Juli 2022 angelaufen. Hier nehmen neun Kommunen, zehn Unternehmen sowie derzeit fünf Landwirte/*innen am Projekt teil. Die Expertise aus dem Bereich Naturschutz stellt der Landschaftspflegeverband Mittelfranken.
Gemeinsame Baumpflanzaktion von GemeindevertreterInnen beim Aktionstag „Klimaschutz in der Praxis“ im Kastler Ortsteil Mennersberg (Foto: Isabel Lautenschlager, Naturpark Hirschwald)
Elemente
Weitere wesentliche Elemente des Projekts sind die Erarbeitung eines Bewertungssystems für Biodiversitätsmaßnahmen sowie die Öffentlichkeitsarbeit. Letztere schließt neben Berichten, Vorträgen und einem Stand bei größeren Veranstaltungen die Organisation von Aktionstagen sowohl in Triesdorf als auch vor Ort bei den am Projekt beteiligten Kommunen ein.
Hackschnitzelerzeugung aus Material der Heckenpflege
Weiterführende fachliche Informationen:
Hintergründe und Tipps zur Pflanzung sowie zur Pflege von Hecken und Obstbäumen
Lesesteinhaufen – Anlage und Hintergründe (Praxismerkblatt)
Totholz – Definition und Bedeutung
Definition, Funktionen sowie Maßnahmen zum Erhalt bzw. Aufbau von Humus (LFL-Merkblatt)
Heizkraftwerk zur Nahwärmeerzeugung
Info:
Projektlaufzeit: 01.11.2021 – 31.10.2023
Projektförderung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)
Projektbetreuung: Franziska Sippl
Telefon: 09826/182269
Effizienzsteigerung bei der flüssigen Applikation von Stickstoff- LiqInject®
Ziel des Projektes ist die marktreife Entwicklung einer Maschine, die bei der Applikation von flüssigen Stickstoffdüngern die Effizienz der ausgebrachten Nährstoffmenge maßgeblich steigern kann. Für die Forschungsarbeiten zur technischen Entwicklung und Quantifizierung der pflanzenbaulichen Wirkungen auf die Kulturpflanzen wurde ein Förderantrag bei der Deutschen Innovationspartnerschaft Agrar (DIP) eingereicht.
Das geplante Vorhaben hat auch eine gesellschaftliche Relevanz, da die Stickstoffdüngung in Bezug auf Auswaschung, klimarelevante Gase und dem Trink- und Grundwasserschutz stetiger Kritik ausgesetzt ist. Das Projekt soll dazu beitragen, dass die Diskussion der Umweltrelevanz mit fachlichen Inhalten untermauert werden kann und gleichzeitig die Effizienz der Stickstoffdüngung bei begrenztem Nährstoffangebot gesteigert werden kann.
Innovation in der Pflanzenzüchtung
Die Integration von bisherigen Nischenkulturen wie der Weißen Lupine werden in Zukunft eine entscheidende Strategie darstellen, agrarische Anbausysteme an die gesellschaftlichen Herausforderungen wie der Anpassung an die Bedingungen des Klimawandels, die Steigerung der Biodiversitätsleistung von Agrarökosystemen, die Einsparung von Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln in den Fruchtfolgen, die Bereitstellung von regional erzeugten Rohstoffen für eine pflanzenbasierte Ernährung und die langfristige Kohlenstoff-Sequestrierung in Agrarökosystemen, anzupassen.
Um dieser Herausforderung gerecht zu werden wurde ein Förderantrag bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingereicht. An dem Projektvorhaben sind neben der HSWT auch das Fraunhofer Institut und die Firma geo-konzept beteiligt. Ziel der Projektarbeiten ist, die züchterische Bearbeitung von Nischenkulturen zu verbessern, dass die Erfassung von agronomischen Merkmalen mit digitalen Hilfsmitteln automatisiert erfolgen kann. Hierzu sollen unterschiedliche Technologien (RGB, NIRS und Röntgen) erprobt werden. Das Vorhaben soll dazu beitragen, dass eine schnellere züchterische Bearbeitung möglich ist, um somit zeitnah Linien mit verbesserten Eigenschaften für den Anbau bereitzustellen.