Ökologischer Landbau an der JVA
Die Einzigartigkeit des Bildungsclusters Triesdorf konnten in den letzten Jahren gerade durch die Aktivitäten im Bereich der ökologischen und konventionellen Landwirtschaft, der Biodiversität, des Klimaschutzes sowie der Wertschöpfungskette Lebensmittelproduktion weiter ausgebaut werden. Das Zusammenspiel aus theoretischer Wissensvermittlung und praktischer Umsetzung konnte im Bereich des Pflanzenbaus gemeinsam mit dem Fachzentrum für Energie und Landtechnik sowie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sowie der Beteiligung von Industriepartnern in den letzten Jahren weiterhin gesteigert und öffentlichkeitswirksam dargestellt werden.
Im Jahr 2017 wurden die Flächen der Justizvollzugsanstalt Lichtenau auf ökologischen Landbau umgestellt und eine beispielhafte Ökofruchtfolge etabliert. Für 2019 ist die Umstellung der Gärtnerei geplant, dort werden neben Tomaten, Gurken und Paprika im Gewächshaus auch Salate, Möhren, Zwiebeln, Kartoffeln, Sellerie, Kraut uvm. im Freiland kultiviert und im eigenen Hofladen vermarktet. Gemeinsam mit der Regens-Wagner Stiftung am Müßighof, Kooperationsbetrieb für die ökologische Tierhaltung, Sonderkulturen und Direktvermarktung, wurde ein Praxisaustausch durchgeführt, um die Mitarbeiter der JVA Lichtenau im Bereich ökologische Produktionstechnik zu schulen. Mit der Anlage erster Exaktversuche für Lupine, Sommer- und Winterweizen sowie Kartoffeln im Jahr 2018 wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass Schüler und Studenten die Einrichtung für den praktischen Unterricht nutzen können. Studierende der HSWT im Schwerpunkt Pflanzenbau nutzten die Flächen während ihrer Praktika.
In Verbindung mit den Flächen der JVA Lichtenau beträgt der Anteil an ökologisch bewirtschafteter Ackerfläche in Triesdorf bereits jetzt 30%. Insgesamt liegt damit der Ökoanteil des Lehr- und Versuchsbetriebs bereits heute über dem Durchschnitt der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Bayern. Durch eine vergleichende Darstellung von konventionellem und ökologischem Landbau werden die Triesdorfer Bildungseinrichtungen zusätzlich gestärkt und können ihrem Auftrag der Wissensvermittlung noch besser gerecht werden.